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EPI stiftet "Produzent*innenpreis" beim Sehsüchte-Festival
Produzentin Pia To und ihr Team gewann den Preis für ihren Kurzfilm TRADING HAPPINESS in der Sektion „Beste Produktion“

EPI stiftet "Produzent*innenpreis" beim Sehsüchte-Festival

11. October 2020 –

 Im Gespräch mit der Produzentin Pia To des Gewinnerfilms TRADING HAPPINESS

Anders als sonst, aber trotzdem spannend war die Online-Preisverleihung des diesjährigen Internationalen Studierendenfilmfestivals Sehsüchte  am 27.09. Unsere Kollegin Annett Ochmann war vor Ort in der Filmuniversität Babelsberg und übergab unseren Preis an die Produzentin Pia To und ihrem Team, deren Kurzfilm TRADING HAPPINESS in der Sektion „Beste Produktion“ gewann. Der Film konnte ebenfalls den "Publikumspreis Kurzfilm" beim Max Ophüls Festival 2020 abräumen. Wir sprachen mit Pia To über Visionen, Entscheidungsfreude und über die temporäre Entführung in eine andere Welt dank Filme.


Was war das Erste, was du am Tag nach der Preisverleihung getan hast?

"Ehrlich gesagt habe ich erst einmal ausgeschlafen. Bis die Freude und Aufregung sich gelegt hatte, hatte es am Vorabend doch etwas länger gedauert." (grinst)


Was macht für dich eine gute Produzentin aus?

"Nebst der fachlichen Fähigkeiten, sollte eine gute Produzentin aus meiner Sicht eine klare Vision haben und sie auch verfolgen können. Filme zu schaffen bedeutet, dass tagtäglich hunderte kleine und große Entscheidungen getroffen werden müssen. Wenn diese in zig verschiedene Richtungen gemacht werden, artet das meistens in Chaos aus und das Ergebnis leidet darunter. Sowohl kreativ als auch produktionell ein Ziel vor Augen zu haben, hilft enorm dabei, Risiken und Prioritäten abzuwägen und die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen. Dazu halte ich es für essenziell, sensibel für die Belange Anderer zu sein, aber das gilt nicht nur für Produzent*innen. Respektlosigkeit ist meiner Meinung nach pures Gift in jeder Phase der Produktion. Filmschaffen ist Teamarbeit und auch wenn manchmal unangenehme Entscheidungen getroffen werden müssen, kann man diese so oder so durchführen."


Jungen Leuten stehen heutzutage sehr viele Türen offen: Warum ist deine Wahl auf die Filmbranche gefallen?

"Filme schaffen es auf eine ganz besondere Art, uns aus dem Alltag zu holen und in eine andere Welt zu entführen. Egal ob man sich bilden, sich auf eine neue Weise mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen oder aber für eine kurze Zeit Teil eines ganz anderen Universums sein möchte - Filme ermöglichen dies. Nicht selten überdenken Menschen nach einer Doku ihre Handlungen oder spüren physische Reaktionen, wenn sie bloß an ihre Lieblingsfilme denken. Die Möglichkeit dieser Form von Reflexion, Bildung und Eskapismus halte ich für enorm wichtig, sowohl für die Stimmen, die sprechen als auch für die Augen und Ohren, die diese vernehmen. Ich wollte meine Fähigkeiten einsetzen, um zum Erhalt und der Weiterentwicklung dessen beizutragen."


Das Sehsüchte-Filmfestival ist insbesondere eine Plattform für den Nachwuchs der Branche: Wie wichtig sind dir Themen wie Weiterbildung und lebenslanges Lernen?

"Diese Themen sind mir enorm wichtig. Aufhören zu lernen, bedeutet für mich Stillstand, wenn nicht gar ein Rückschritt. Es muss sich nicht jeder Tag neu erfunden werden, aber neugierig zu bleiben, zu reflektieren und neue Einflüsse zuzulassen, halte ich für essenziell im Leben."


Welche Trends siehst du aktuell in der Branche, auf die die Weiterbildungsanbieter unbedingt eingehen sollten?

"Talente kommen aus allen verschiedenen Richtungen. Ob jung oder alt, mit Fachausbildung oder Quereinsteiger, immer mehr Leute trauen sich, den Weg des Films einzuschlagen und treffen auf unsere traditionsreiche Industrie. Das halte ich für enorm wichtig, diese Vielfalt bereichert uns. Weiterbildungsanbieter sollten sich aus meiner Sicht darum bemühen, diesen Talenten die Teilnahme an ihrem Angebot zu ermöglichen und dabei keinen Personengruppen die wertvollen Inhalte vorzuenthalten. Gerade während der akuten Corona-Zeit habe ich mit viel Freude beobachtet, dass Weiterbildungsangebote von strenger Präsenz in Richtung online mit flexibler Zeitgestaltung und mit technischen Unterstützungsmitteln für Personen mit Beeinträchtigungen entwickelt wurden.

Inhaltlich freue ich mich sehr, dass das Thema Sicherheit wieder in Trend gekommen ist und wünsche mir auch weiterhin ein vielfältiges Weiterbildungsangebot dahingehend. Die physische und psychische Gesundheit während des Filmschaffens ist etwas, dass man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Alle profitieren davon, sich damit mehr auseinanderzusetzen."


Welche nächsten Projekte sind geplant?

"Ich entwickle gerade einen Stoff für einen Genre-Spielfilm. Dieser steckt noch in den Kinderschuhen, aber ich hoffe, dass ich ihn in nicht allzu ferner Zukunft laufen sehen werde."


Wir gratulieren noch einmal herzlich und danken für das Interview!


Mehr über den Gewinnerfilm finden Sie bei der Film-Website.

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